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„Pregnant on a Plastic Planet?“

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Symbolbild | Foto: Shutterstock

Eine Insel aus Plastik-Müll, so groß wie Mitteleuropa, über Jahrzehnte gewachsen aus Tonnen von Abfällen an Küsten, in Zuflüssen, von Schiffen etc. , treibt inmitten des Nordpazifiks und ist laut Experten nicht die einzige jener Art in unseren Ozeanen. Was dieses Umweltdesaster langfristig für das Ökosystem bedeutet, ist Gegenstand aktueller Untersuchungen.
Wie sich freigesetzte Inhaltsstoffe von Plastik, wie etwa Bisphenol A (BPA), auf den Organismus auswirken könnten, wird jedoch schon länger erforscht. Derzeit auch im Rahmen einer Risikobewertung der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, die Anfang des Jahres veröffentlicht wurde.

Was ist Bisphenol A?

Bisphenol A ist eine chemische Verbindung, die vor allem als Ausgangsstoff zur Synthese polymerer Kunststoffe dient. Außerdem ist BPA eine Komponente von Kunststoffen (z.B. Epoxidharz), welche direkt mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Ein Beispiel dafür sind die Beschichtungen von Konservendosen. Aber auch in Thermopapier (wird meist für Kassenbons und Quittungen verwendet) findet Bisphenol A verbreitet Anwendung.

Fortpflanzungsfähigkeit und „endokrine Disruptoren“

Vor dem Hintergrund der eingangs erwähnten globalen Plastik-Müll Problematik drängt sich folgende Frage nahezu auf: Wenn Rückstände von Bisphenol A in Lebensmittel und Getränke übergehen oder auch in das Grundwasser gelangen, und wir diese über unsere Ernährung aufnehmen, wie reagiert unser Körper langfristig darauf?

Was Wissenschaftler diesbezüglich u.a. beschäftigt, ist die Erforschung möglicher Störungen der weiblichen und männlichen Fruchtbarkeit durch den Einfluss von Chemikalien wie Bisphenol A. Mediziner sprechen hierbei von einer hormonverändernden Wirkung durch sogenannte „endokrine Disruptoren“. Hintergrund ist die Annahme, dass die chemische Verbindung Geschlechtshormone (vor allem Östrogene) imitiert und in Folge die jeweiligen Bindungsstellen im Körper blockiert.

Bislang liefern jedoch einzig verschiedene Forschungsergebnisse von Untersuchungen an Tieren mögliche Zusammenhänge, wie jene von der amerikanischen Genforscherin Patricia Hunt (s. Foto).

„Wir essen es, wir trinken es, wir nehmen es durch die Haut auf…“

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Patricia Hunt | Vortrag auf 25-Jahrfeier der IVF Zentren Prof. Zech in Bregenz (2009)

…sagt Patricia Hunt über die Inhaltsstoffe von Plastik im Dokumentarfilm „Plastic Planet“. Ihre entsprechenden Studien haben mit einem Zufall begonnen. Denn, Kunststoff hatte sie damals nicht im Fokus ihrer Forschung, als sie auffallende Veränderungen in den Aufzeichnungen bemerkte. Die Versuchstiere, Mäuse und Ratten, sollen plötzlich sehr seltsame Eizellen produziert haben. Aber was war der Grund dafür?

Hunt und ihr Team begannen, den Lebensraum der Tiere näher zu betrachten. Die Käfige bestanden aus Kunststoff. Sie fanden heraus, dass die Käfige aufgrund eines falschen Reinigungsmittels spröde und brüchig wurden. Nach einigen Tests vermuteten die Forscher, dass durch das häufige Waschen der beschädigten Käfige unter hohen Temperaturen, Chemikalien freigesetzt wurden, welche die Tiere in Folge aufgenommen haben sollen (→ zum Interview mit Patricia Hunt).

Dass diese Annahme von Hunt´s Team durchaus plausibel erscheint, zeigen die Ergebnisse Französischer Forscher. Diese haben herausgefunden, dass Bisphenol A direkt ins Blut gelangen kann, wenn die Chemikalie anstatt über den Verdauungstrakt über die Mundschleimhaut aufgenommen wird (s. Artikel APA/Environmental Health Perspectives in Österreichische Ärztezeitung 15 Juli 2013). Die entsprechenden Tests an Hunden hätten gezeigt, dass die Konzentration von Bisphenol A im Blut einen fast um das Hundertfache erhöhten Wert erreiche.

Einfluss noch unklar

Wie der Mensch langfristig auf den Einfluss solcher Chemikalien wie BPA reagiert, wenn diese, zwar in sehr geringen Mengen, jedoch vermutlich fortlaufend über die Nahrung, die Haut oder über die Lunge aufgenommen werden, ist noch unklar. Tatsache ist jedoch, dass Bisphenol A als Bestandteil von Babyfläschchen EU-weit bereits verboten ist!


Links:
» Plastic Planet

(Film | http://www.plastic-planet.de)

» Plastik-Welt (Globale Statistik)

(Artikel | http://www.spiegel.de)

» Risiken und Nebenwirkungen lauern im Alltag

(Beitrag | http://www.kinderwunsch-blog.com)

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