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Familienglück

Nicht nur mit leiblichen Kindern hat man Sorgen, Ängste und zum Teil auch Probleme – dasselbe widerfährt einem mit Adoptivkindern. Bei aller Glückseligkeit, überhaupt Kinder großziehen zu dürfen, kann der Schmerz über die eigene, biologische Kinderlosigkeit trotzdem für immer bestehen bleiben.

Die Anfänge der IVF

Ein befreundetes Ehepaar – mittlerweile beide pensioniert – macht jedes Jahr sechs bis acht Wochen Urlaub in den USA. Nachdem sie von ihrem letzten Aufenthalt in Übersee zurück gekommen waren, trafen wir einander wieder einmal zum Abendessen.

Da es auf natürlichem Wege nicht geklappt hatte, Kinder zu bekommen, entschieden sie sich in den späten 1970ern, frühen 1980ern für eine Kinderwunschbehandlung – leider ebenso erfolglos. Damals hielt die In-vitro-Fertilisierung (IVF) gerade erst Einzug in die Therapie.

Damals letzter Ausweg: Adoption

Schlussendlich haben unsere Freunde drei Kinder adoptiert und diese mit viel Liebe großgezogen. In der Zwischenzeit sind sieben Enkelkinder hinzugekommen, die verstreut in aller Welt leben. Bei aller Freude über die grundsätzlich gute Entwicklung müssen unsere Freunde allerdings nach wie vor sowohl die Kinder als auch die Enkelkinder intensiv psychologisch und finanziell unterstützen.

Individueller Lebensweg

Die Kinder waren damals, zum Zeitpunkt der Adoption, zwischen zwei Tage und vier Jahre alt. Bedenkt man, aus welch unterschiedlichen – aber allesamt schwierigen – Verhältnissen die Kinder in die neue Familie kamen, so ist es bewundernswert, in welchem Maße sich dieses Paar für die Kinder aufgeopfert und ihnen die Möglichkeit eines Familienlebens gegeben hat.

Je nachdem, welche Erfahrungen Kinder vor einer Adoption bereits gemacht haben, können zwischenmenschliche Beziehungen – auch mit den Adoptiveltern – oft zur Zerreißprobe werden. Unsere Freunde haben alles perfekt gemeistert, ihren Adoptivkindern den Start ins Leben erleichtern können und stehen zu Ihren Kindern und Enkelkindern, als wären es ihre leiblichen.

Offene Wunden

Eines fiel mir bei unserem Treffen allerdings zum ersten Mal so richtig auf – nämlich die Tatsache, dass vor allem die Frau nach wie vor darunter leidet, nie leibliche Kinder gehabt zu haben. Das hat sie erstmals in dieser Deutlichkeit ganz direkt geäußert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie immer den Anschein erweckt, glücklich mit der Situation zu sein, dass sie überhaupt Kinder aufziehen durfte. Doch ein (biologisch) unerfüllter Kinderwunsch scheint wohl für immer eine Art offene Wunde im Seelenleben Betroffener zurückzulassen.

Zum Glück gibt es heutzutage innerhalb der Reproduktionsmedizin verschiedenste Techniken, um trotz vieler Widrigkeiten zum eigenen Wunschkind kommen zu können.

Absolute Glückseligkeit

Meine Frau und ich fühlten uns ob des Geständnisses unserer Freunde fast etwas beschämt in unserem Glück, selber drei eigene Kinder und vier Enkelkinder haben zu dürfen.

Der Abend klang schließlich so aus, wie es für glückliche Eltern (und Großeltern) üblich ist: Wir diskutierten alle gemeinsam über die Sorgen und Nöte unserer Kinder und Enkelkinder und freuten uns darüber, dass es ihnen allen im Grunde genommen sehr gut geht und sie sich in einer Familie zu Hause fühlen können.

Unser befreundetes Ehepaar ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Kindern eine Familie geben und mit ihnen durch Dick und Dünn gehen kann – auch wenn sie genetisch betrachtet keine „eigenen“ Kinder sind.


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