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Zeugungsfähigkeit und Sport – Was MANN wissen muss

Symbolbild | Foto: Shutterstock

Moderates regelmäßiges Training, sodass es nicht dauerhaft an die Grenzen der Leistungsfähigkeit geht, trägt, ebenso wie eine ausgewogene Ernährung, zu einem gesunden Lebensstil bei.

Außerdem kann man sagen, dass Sport zur Vermeidung bestimmter Erkrankungen wie etwa Diabetes oder Krebserkrankungen beiträgt oder das Auftreten dieser Erkrankungen verzögert. Auch bei vielen bereits manifestierten Erkrankungen ist ein aktiver Lebensstil und angepasste Ernährung förderlich. Die Wirkung von Sport auf den Körper ist dabei abhängig von der Sportart und wirkt darüber hinaus in vielfältiger Weise.

Sportliche Aktivitäten führen nicht nur zur Reduktion von Übergewicht, sondern wirken auf hormoneller Ebene vielfältig und können beispielsweise zur Senkung der Blutfette beitragen und so das Risiko für Herzkreislauferkrankungen senken.

„Wenn ich fit bin, sind dann auch meine Spermien fit?“

Besonders wenn es um die Fortpflanzung, also um die Fruchtbarkeit geht, tauchen vermehrt Fragen auf: „Kann ich durch Sport meine Potenz steigern?“ oder anderes gesagt „Wenn ich fit bin, sind dann auch meine Spermien fit?“. Aber auch: „Kann zu viel Sport meiner Fruchtbarkeit schaden?“

Generell kann man sagen, dass die wissenschaftliche Datenlage hierzu nicht ausreicht, um eine klare Aussage treffen zu können. Dies liegt daran, dass die entsprechenden Studien nicht einheitlich sind, im Hinblick auf die untersuchten Probanden und vielfältigen Sportarten.

Und auch bei der männlichen Fruchtbarkeit wirkt sich Sport über verschiedenste und komplexe Ebenen aus, z.B. Energiestoffwechsel, Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse aus. Generell kann man auch hier sagen, dass ein regelmäßiges nicht allzu belastendes Training sich positiv auf den BMI (Body-Mass-Index) und auf den Testosteronspiegel auswirken kann. Ebenso gibt es einige Hinweise, dass ein zu intensives Training das System zwischen Gehirn, Hirnanhangsdrüse und Hoden stören könnte. Dennoch scheinen diese Prozesse nur moderat negativ und reversibel zu sein.

Problembereich Krafttraining: Gefahren durch leistungssteigernde Präparate

Schwieriger verhält es sich, wenn man beim Krafttraining versucht „nachzuhelfen“. Hier ist die Datenlage doch recht eindeutig. Die Unterstützung eines Muskelaufbaues durch Steroide bzw. Hormonpräparate ist ein Tabuthema und leider verbreiteter als man annehmen möchte. Es betrifft alle Alters- und Gesellschaftsschichten und nicht nur den Leistungssport. Tatsächlich sind Freizeitsportler eher gefährdet, da hier einerseits keine Kontrollen vorliegen und anderseits eine Kombination verschiedenster Präparate willkürlich dosiert eingenommen werden. In den letzten Jahren hat das Angebot von leistungssteigernden Präparaten auf dem Schwarzmarkt, nicht zuletzt durch das Internet, massiv zugenommen.

Gesundheitliche Folgen durch Anabole Steroide sind weitreichend

Anabole Steroide sind dabei immer noch die mit Abstand am häufigsten verwendeten Substanzen. Dabei sind nicht nur die scheinbar unästhetischen Nebenwirkungen wie Gynäkomastie oder Haarausfall ein Problem, sondern auch mögliche Veränderungen der Psyche und die enormen kardiovaskulären Risiken sind schwerwiegend. Die möglichen Langzeit(aus)wirkungen sind dabei kaum untersucht. Zu alldem besteht bei einem Anabolikamissbrauch ein nicht unerhebliches Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln.

Auch auf die Zeugungsfähigkeit wirken sich anabole Präparate massiv negativ aus. Testosteron ist zwar wichtig für die Spermatogenese. Aber von außen zugeführt kann das Hormon oder einer seiner anabolen Derivate eben genau das Gegenteil hervorrufen (negativer Feedback-Mechanismus). Neben Erektionsproblemen und Libido Verlust führen anabole Steroide, abhängig von den eingenommenen Präparaten, Dosierung und Kombination, oft zu einer Hodenatrophie, einer massiven Unterdrückung der Spermatogenese, und damit häufig zu einem oft langanhaltenden hypogonadotropen Hypogonadismus, bis hin zur Azoospermie.

Dr. M. Murtinger

Dazu Reproduktions- und Sportmediziner Dr. Maximilian Murtinger, Ärztlicher Leiter der NEXTCLINIC IVF Zentren Prof. Zech – Bregenz:
„Tatsächlich werden wir immer öfter auch im klinischen Alltag damit konfrontiert. Wichtig ist es, Anabolika Missbrauch nicht zu bagatellisieren und als Betroffener aktiv das Gespräch mit dem Arzt Ihres Vertrauens zu suchen. Wir bieten hier gerne eine entsprechende Aufklärung und Beratung an.“

Zusammenfassend kann Sport, im Rahmen eines gesunden Lebensstils, positive Effekte für den Körper mit sich bringen. Aber auch hier gilt: Den Umfang immer auf die persönliche Konstitution abzustimmen und nicht zu übertreiben, oder gar „nachzuhelfen“.

(Literatur beim Verfasser)


Links:
» Unerfüllter Kinderwunsch – Mögliche Ursachen bei Männern

(Seite | http://www.kinderwunsch-blog.com)

» Spermiogramm – Was heute zur Abklärung der Fruchtbarkeit eines Mannes alles möglich ist

(Beitrag | http://www.kinderwunsch-blog.com)

» Spermienqualität – Beurteilung und Bedeutung bei Kinderwunschbehandlungen

(Beitrag | http://www.kinderwunsch-blog.com)

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