Die Phase der hormonellen Stimulation (Follikel-Stimulation) ist eine aufregende Zeit. Täglich werden Injektionen gesetzt, und man fiebert von einer Ultraschalluntersuchung zur nächsten. Unsere Patienten-Paare wollen dabei natürlich folgendes wissen:
„Wie viele Eibläschen kann man erkennen? Wachsen alle heran? Wie viele große, und vermutlich reife Eibläschen habe ich nun?“
Um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen, legen wir die Hormondosis und das Therapieprotokoll individuell fest.
Aber wie viele Eizellen in dem Therapie-Monat bereit sind zu wachsen, entscheidet sich schon viel früher. Bereits 3 Monate zuvor beginnt sich eine Gruppe von 30-300 kleinen Follikeln (Eibläschen) herauszubilden, die sogenannte Kohorte.
Diese Kohorte reift heran und wird im Verlauf sensibel für die stimulierenden Hormone. Nicht alle Follikel wachsen weiter, die meisten bilden sich zurück und verkümmern. Welche Follikel weiter wachsen und schließlich bei der Eizellentnahme reife Eizellen enthalten, unterliegt dem Einfluss der Hypophysen Hormone (LH und FSH aus der Hirnanhangsdrüse) sowie der Wirkung von Hormonen und Botenstoffen innerhalb des Eierstocks. Aber auch Stress, Krankheit und Zufall beeinflussen die Entwicklung der Kohorte. Ein weiterer Faktor für die Größe der Kohorte ist das Alter. Wir Frauen wissen alle, dass sich die Eizellreserve mit zunehmendem Alter reduziert.
Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die sich mit den Themen „Reaktion des Eierstocks“ und „Schwankungen der Eizellzahl“ beschäftigen. Zusammenfassend kann man aus den Ergebnissen schließen, dass die medizinischen Möglichkeiten begrenzt sind. Man kann zwar die Hormondosis ändern, jedoch zeigt sich z.B. bei Frauen über 35 Jahren (mit bis zu 10 Eibläschen), statistisch gesehen keine Änderung der Follikelzahl und Eizellzahl (Bei der statistischen Auswertung größerer Datenmengen verblassen auch die individuellen Schwankungen).
Der „Korb“ wird vom Eierstock gefüllt. Manchmal ist dieser voller, und manchmal leerer. Endscheidend für die Geburt eines gesunden Kindes sind die Qualität der Eizellen und die der Samenzellen.
Abschließend empfehlen wir unseren Patienten-Paaren: Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung und schaffen Sie möglichst optimale Umstände. Legen Sie die Behandlung nicht in die stressigste Zeit des Jahres oder kurz danach und führen Sie ein gesundes Leben mit Achtsamkeit.
Links:
» Ultraschalluntersuchung – Teil 3 der Serie „Ablauf einer Kinderwunschbehandlung“
(Beitrag | http://www.kinderwunsch-blog.com)
» Hormonelle Stimulation bei Kinderwunschbehandlungen
(Themen-Special | http://www.kinderwunsch-blog.com)
(Startseite | http://www.kinderwunsch-blog.com)
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