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Wenn der Weg zum Wunschkind
„versperrt“ ist

Therapie-Optionen bei verschlossenen/geschädigten Eileitern

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Symbolbild | Foto: Shutterstock

Verschlossene bzw. geschädigte Eileiter zählen zu den Hauptursachen für die ungewollte Kinderlosigkeit. Sie sind die klassische Indikation für eine IVF-Behandlung („In vitro Fertilisierung“).
Eileiterschädigungen gehen häufig einher mit einer Ansammlung von seröser, entzündlicher oder postentzündlicher Flüssigkeit. Wir sprechen hierbei von einer Hydro- bzw. Sactosalpinx.

Welche möglichen Auswirkungen hat diese Begleiterscheinung und wie sehen die entsprechenden Therapieoptionen aus?

Ursachen für Eileiterverschluss/Eileiterschädigung

Mittels kleiner Härchen (Fimbrien) befördern die Eileiter (Tuben) die Eizellen nach dem Eisprung in Richtung Gebärmutter. Dabei erfolgt die Befruchtung mit der Samenzelle. Messungen zeigen, dass die Spermien auf ihrem Weg hinauf zur Eizelle, zusätzlich zu ihrer eigenen „Schwimmkraft“, durch Kontraktionen der Gebärmutter unterstützt werden.
Entzündungen (z.B. aufsteigende Chlamydien-Infektion, Endometriose oder eine Infektion in der Umgebung der Eileiter) können dazu führen, dass die Eileiter „verkleben“ und daher ihre Funktionalität einbüßen. Weder die Eizelle noch die Samenzellen können ihren Weg fortsetzen.
(→ mehr Infos zu möglichen Ursachen der ungewollten Kinderlosigkeit bei Frauen)

Mit IVF-Therapie zur Schwangerschaft

Um den „defekten Transportweg“ zu umgehen, bedarf es einer operativen Entnahme der Eizellen und Befruchtung dieser mit dem Samen im Reagenzglas – „Künstliche Befruchtung“ (IVF/ICSI/IMSI) – mit anschließendem Transfer des herangewachsenen Embryos in die Gebärmutter (s. Abb.).

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Schematische Darstellung der Befruchtungs- und Zellteilungsvorgänge bei einer IVF-Therapie | Foto: Shutterstock
Entzündliche Flüssigkeit als Begleiterscheinung (Hydro- bzw. Sactosalpinx)

Begleitet werden Eileiterschädigungen häufig mit einer Ansammlung von seröser, entzündlicher oder postentzündlicher Flüssigkeit. Fachlich als Hydro- bzw. Sactosalpinx bezeichnet. Oft erstrecken sich diese Flüssigkeitsdepots auch in das Innere der Gebärmutterhöhle, welche dann im Ultraschall als sogenannte Serometra nachweisbar ist.

Auswirkungen auf Einnistung des Embryos

Es kann heute als evident angesehen werden, dass solche Flüssigkeitsansammlungen mitverantwortlich gemacht werden, dass auch bei einer guten Embryonalentwicklung im Rahmen einer IVF-Behandlung eine Einnistung fehlschlägt. Mögliche schädliche Faktoren aus diesen Flüssigkeiten auf die Gebärmutterschleimhaut (Implantationsmilieu) werden diskutiert.

Chirurgische Entfernung geschädigter Eileiter

Es besteht heute ein breiter Konsens zwischen Reproduktionsmedizinern und operativ tätigen Gynäkologen, dass vor Beginn der „In vitro Fertilisierung“, einer eindeutig nachgewiesenen Sactosalpinx operativ entgegengewirkt werden soll. Die chirurgische Entfernung dieser (mit seröser, postentzündlicher Flüssigkeit gefüllter) Eileiter ist heute die internationale Empfehlung.
Ob in diesem Zusammenhang beide Eileiter entfernt werden, stellt sich oft erst während des Eingriffes, welcher in fast allen Fällen mikrochirurgisch erfolgt, heraus. Dies hängt u.a. von der Dauer der Kinderlosigkeit, dem Schweregrad der Entzündungen am Eileiter und von der individuellen Vorgeschichte (vorangegangene Embryotransfers ohne Einnistung/Implantation; dauernder Flüssigkeitsansammlung auch in der Gebärmutter etc.) ab.

Neueste Untersuchung über die Entwicklung von Eierstockkrebs sehen die geschädigten Eileiter als einen möglichen Zusatzfaktor für dessen Entstehung. Sodass eine Entfernung der Eileiter auch als ein möglicher prophylaktischer Eingriff angesehen werden kann.

Konsequentes Vorgehen empfohlen

Einer Eileiterentfernung zuzustimmen fällt einer Frau nicht leicht, weshalb die Entscheidung häufig auf eine konservative Behandlung fällt. Wenn allerdings feststeht, dass mit einer Spontanschwangerschaft, welche sich in der Gebärmutter entwickeln sollte, nicht mehr gerechnet werden kann (s. Vorgeschichte bzw. auch Samenbefunde), so empfehlen wir im Rahmen einer allumfassenden gynäkologischen Beratung mit exakter Analyse der individuellen Situation, ein konsequentes Vorgehen. Das bedeutet, dass die Eileiter (wenn notwendig beide) tatsächlich entfernt werden sollten. Das betroffene Kinderwunschpaar hat in Folge mit Hilfe der „In vitro Fertilisierung“ sehr gute Chancen auf eine Schwangerschaft.


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